Depressive Symptome treten bei Patienten mit einer Multiplen Sklerose im Vergleich zu nicht Erkrankten häufiger auf. Eine aktuelle Übersichtsarbeit und Metaanalyse von 22 Studien (mit über 700 Patienten) hat sich mit der Wirksamkeit von verschiedenen Trainingsprogrammen bei MS-Erkrankten und Depressionen beschäftigt. Die meisten Trainingsprogramme in der Auswertung waren aerobes Training (z.B. Ausdauertraining), aber auch Yoga, Pilates und andere Trainingsformen.
In allen Studien konnte ein positiver Effekt mit Reduktion der Depressivität nachgewiesen werden.
Bei einem Drittel der Studien waren die Effekte der sportlichen Übungen bereits nach kurzer Zeit nachweisbar. Bei manchen konnte durch die körperlichen Aktivitäten auch eine Besserung von körperlichen Einschränkungen erzielt werden.
Kritisch anzumerken ist, dass bei einem Teil der Studien die positive Effekte 12 bis 24 Wochen nach dem Trainingsende nicht erhalten blieben.
Sport und Bewegung kann depressiver Symptome bei MS-Erkrankten gut entgegenwirken. Wahrscheinlich ist die Form der Bewegung gar nicht so relevant.
Wichtig scheint vielmehr zu sein, dass die körperlichen Aktivitäten regelmäßig und anhaltend durchgeführt werden, damit der Effekt längerfristig erhalten werden kann.