Auf der Dreiländertagung 2025 der Deutschen und Österreichischen Gesellschaft für Epileptologie und der Schweizerischen Epilepsie-Liga wurde der Lebensstil und dessen Einfluss auf die Epilepsieerkrankung thematisiert.
Sport treiben – auf die Ernährung achten – ausreichend schlafen
Sport und Epilepsie
Studien habe gezeigt, dass Patienten mit neurologischen Erkrankungen seltener körperlich aktiv sind, obwohl gerade diese Patienten besonders davon profitieren können.
Bei Epilepsieerkrankten zeigten die Studien, dass durch sportliche Aktivitäten nicht nur die Lebensqualität steigt, sich das Stressniveau verbessert, sondern auch die Anfallshäufigkeit sinkt. Dies wird durch die erhöhte Ausschüttung von Botenstoffen beim Sport- wie z.B. Noradrenalin – erklärt.
Es gibt derzeit keine Hinweise, dass körperliche Aktivitäten generell das Anfallsrisiko erhöht oder epileptische Anfälle auslöst!
Auch das Verletzungsrisiko ist für Epilepsiebetroffene allenfalls nur gering erhöht.
Schwimmunfälle sind die häufigste sportassoziierte Todesursache bei Epilepsie
Welcher Sport bei Epilepsie?
Prinzipiell sind Sportarten nicht geeignet, bei denen ein Kontrollverlust / Bewusstlosigkeit zu einer Schädigung oder Verletzung von sich selbst oder anderen Personen führen können.
Bei Sportarten mit Sturzgefahr sollte prinzipiell ein Helm getragen werden.
| Meistens gut möglich | Problematisch | Nicht geeignet |
| Fitnesstraining Tanzen Jogging, Nordic-Walking, Wandern (ohne Absturzgefahr, ohne Klettern) Mannschaftssportarten (Fußball, Volleyball, Handball etc.) Leichtathletik (außer Stabhochsprung und Wurfdisziplinen) Skilanglauf | Reitsport Alpiner Skisport (Abfahrt), Snowboarden Fahrradfahren Wassersport (ständige Aufsicht / Begleitung sinnvoll bzw. erforderlich) | Motorsport Fallschirmspringen Drachenfliegen Boxen, Kampfsport Diskus-, Speer- und Hammerwurf Schießsport Klettersportarten (ohne Sicherung) |
Ernährung und Epilepsie
Bei Kinder wird schon länger der anfallshemmende Effekt einer ketogenen Ernährung (fettreich und kohlenhydratarm) diskutiert.
Bei Erwachsenen sind die Studienergebnisse nicht eindeutig, es gibt jedoch Hinweise, dass der Verzicht auf Kohlenhydrate positive Effekte haben kann. Vor allem waren auch Begleitsymptome wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und Depressionen und Ängste bei einer kohlenhydratarmen Ernährung weniger.
Schlaf und Epilepsie
Nach Schlafmangel kommt es häufiger zu epileptischen Anfällen. Manchmal kann schon eine Abweichung von ein oder zwei Stunden zur üblichen Schlafdauer zu einem erhöhten Anfallsrisiko führen. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass bei guter Schlafqualität deutlich weniger epilepsietypische Veränderungen im EEG aufgetreten sind.
