Eine aktuelle Übersichtsarbeit hat sich mit dem Thema Migräne bei Männern beschäftigt.
Hier die wichtigsten Erkenntnisse:
Häufig wird die Migräne als „Frauenkrankheit“ angesehen, weil Frauen ca. dreimal häufiger an einer Migräne erkrankt sind als Männer. Da sich Männer seltener um ärztliche Hilfe bemühen, kann es auch sein, dass die Häufigkeit der Migräne bei Männern falsch eingeschätzt wird.
Männer geben weniger häufig Einschränkungen ihrer Alltagstauglichkeit an. Das kann an schwächeren Symptomen, aber auch am fehlenden Eingeständnis einer vermeintlichen Schwäche liegen. Durch dieses Verhalten können die Diagnose und Therapie einer Migräne verzögert werden.
Bei Männern sind die klassischen Symptome der Migräne – wie einseitige Kopfschmerzen mit pulsierendem Charakter, Begleitsymptome wie Übelkeit und Lichtempfindlichkeit und Zunahme der Symptome bei Bewegung – seltener.
Auch die Dauer der Migräneattacke kann bei Männern kürzer sein als bei Frauen.
Männer haben häufiger eine Migräne mit Aura und scheinen die Migräne eher durch Alkohol oder exzessiven Schlaf auslösen zu können. Bei beiden Geschlechtern sind Stress und helles Licht die wichtigsten Trigger.
Das Ansprechen auf Triptan ist bei Frauen und Männern gleich. Bei Männern kam es in einigen Untersuchungen seltener zu einem Widerkehrkopfschmerz nach Einnahme von Schmerzmitteln oder Triptanen.
Das Ansprechen auf die neueren Wirkstoffe der Gepante ist bei Männern schlechter als bei Frauen.
Unabhängig vom Geschlecht helfen zur Migräneprophylaxe eine gesunde Ernährung, Entspannungs- und Achtsamkeitsverfahren und regelmäßige körperliche Aktivitäten.
Über den link kommen Sie zu einer interessanten Dokumentation zum Thema Gendermedizin im ZDF
