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Für die Leitlinie Demenz der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde wurden für die Leitlinie Empfehlungen überarbeitet und neue hinzugefügt. 

Hier die Änderungen im Überblick: 

  • Zukünftig wird der Nachweis des Mechanismus der Alzheimerdemenz über Biomarker im Blut (z.B. im Frühstadium Nachweis von Tau-Protein) möglich sein. Es wird jedoch weiterhin empfohlen, neben den Bluttests, weitere diagnostische Maßnahmen (z.B. Liquordiagnostik oder Amyloid-PET) zu ergreifen, da die Genauigkeit der Test aktuell noch nicht ausreichend hoch ist. Zudem können Begleiterkrankungen die Blutbiomarker verändern, so dass falsch-positive Werte möglich sind. 
  • Es wird empfohlen im MRT des Gehirns eine standardisierte Beschreibung der Atrophie des Temporallappens nach Scheltens vorzunehmen. Durch die Einteilung nach den Graden 0-4 kann eine zuverlässige und vergleichbare Beschreibung der Atrophie erfolgen. 
  • Bei den nicht-medikamentösen Behandlungsmethoden wurden die aktive und rezeptive Musiktherapie in die Empfehlungen aufgenommen. In verschiedenen Studien konnten die positiven Effekte auf die Kognition und das Gedächtnis von Singen und Musikhören belegt werden.
  • Liegt bei Patienten mit einer leichten dementiellen Symptomatik eine begleitende Depression vor, kann eine Psychotherapie (Verhaltenstherapie) versucht werden. Bei fortgeschrittenen Demenzsymptomen ist aufgrund der eingeschränkten Mitarbeit eine Psychotherapie nicht sinnvoll.
     
  • Bei fortgeschrittener Demenz sollten nicht-medikamentöse und medikamentöse Maßnahmen ergriffen werden die zur Linderung belastender Symptome wie z.B. Schmerzen, Luftnot und Schluckstörungen beitragen. 
  • Bei einer Demenz wird ein körperliches Training von mindestens 150 Minuten pro Woche zur Besserung der kognitiven Leistung empfohlen.
  • Bei vaskulärer Demenz wird neben Donepezil und Galantamin nun auch Rivastigmin zur medikamentösen Therapie empfohlen. 
    Zudem sollte eine angemessene Blutdrucktherapie erfolgen, um das Risiko für eine weitere Hirnschädigung und damit einhergehende kognitive Verschlechterung zu reduzieren. 

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