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Mir dieser Frage hat sich eine Studie aus dem Jahr 2024 beschäftigt. In der Studie wurden fast 6000 Patienten mit hochfrequenter episodischer oder chronischer Migräne untersucht inwiefern eine gute (Reduktion der monatlichen Migränetage > 50%) oder ausgezeichnete (Reduktion der monatlichen Migränetage > 75%) innerhalb von 6 Monaten erzielt wurde.

Bei 56% der Patienten wurde eine gute und bei 26% eine ausgezeichnete Ansprechrate unter der Therapie mit CGRP-Antikörpern erreicht 

Prädiktoren für ein gutes Therapieansprechen waren: 

  • Höheres Alter
  • Einseitige Kopfschmerzen
  • Keine Depression
  • Geringere Anzahl an Kopfschmerztagen pro Monat
  • Geringere Alltagseinschränkungen durch die Migräne

Das bedeutet, dass eine hohe Anzahl an Kopfschmerztagen und eine zunehmende Einschränkung im Alltag eher für ein ungünstigeres Ansprechen sprechen. 
Die Ergebnisse der Studie sprechen dafür, die Migräneprophylaxe mit CGRP-Antikörpern bei günstigen Voraussetzungen frühzeitig zu etablieren, um eine bestmögliche Krankheitskontrolle zu erzielen.
 

Eine weitere Studie hat sich mit der Frage beschäftigt, wann ein Wechsel der Antikörpertherapie sinnvoll ist, wenn das Ansprechen auf die Ersttherapie unzureichend ist. 

Für die Studie wurden 67 Patienten mit episodischer oder chronischer Migräne untersucht, die alle eine Therapie mit Antikörpern gegen CGRP begonnen hatten. 31 Patienten wechselten innerhalb von drei Monaten die Antikörperklasse. 36 Kontrollpersonen setzten die Antikörper ab. Hauptgrund für das Absetzen war mangelndes Ansprechen auf die Therapie. 

Studienergebnisse:
In der Wechselgruppe hatten 32% der Patienten eine Reduktion der Migränetage >50%. Bei der Gruppe, die die Antikörpertherapie beendete, erzielten lediglich 14% der Patienten eine Reduktion der Migränetage von > 50%.
In der Wechselgruppe verbesserten sich sowohl die Schmerzverarbeitung und das Wohlbefinden. 

Die Einnahmehäufigkeit von Triptan oder anderen Schmerzmittel war in beiden Gruppen ohne wesentlichen Unterschied. 

Die Ergebnisse unterstützen die bisherigen Empfehlungen, dass bei unzureichendem Ansprechen auf einen CGRP-Antikörper auf ein anderes Präparat umgestellt werden sollte. 

Mit dieser Frage hat sich eine Studie aus den USA beschäftigt und Daten von über 9.000 Patienten ausgewertet. Das mittlere Alter betrug in der CGRP-Gruppe bei 57,8 Jahren. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 4,3 Jahre. Die ausgewerteten Patienten hatten bisher keine Herzkreislauferkrankungen.

Da CGRP gefäßerweiternde Effekte hat, wurde vor allem auf Herzkreislauf-Nebenwirkungen – wie z.B. Bluthochdruck, Herzinfarkte oder Schlaganfälle – geachtet. 

In der Auswertung zeigte sich, im Vergleich zu den Patienten, die eine Migräneprophylaxe mit Botox erhielten, keine erhöhte Rate an Herzinfarkten oder Schlaganfällen. Auch traten keine gehäuften Blutdruckentgleisungen oder Durchblutungsstörungen der peripheren Gefäße auf. 

Die Studienergebnisse sprechen dafür, dass in den ersten Jahren der Therapie mit CGRP-Antikörpern keine erhöhte Rate an Herzkreislaufnebenwirkungen auftreten. Unklar ist, ob sich Nebenwirkungen über einen längeren Zeitraum entwickeln könnten. 

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