Bei der kurzzeitigen Durchblutungsstörung des Gehirns (transitorisch ischämische Attacke, TIA) oder Schlaganfälle mit geringen Symptomen (minor stroke) kann es immer wieder vorkommen, dass die Erkrankung nicht so ernst genommen wird, da ja nicht „so viel passiert“ ist.
Eine aktuelle Übersichtsarbeit hat nochmals das Risiko von TIA / minor stroke aufgegriffen und dafür Daten von über 170.000 Betroffenen ausgewertet.
Das Ergebnis ist eindeutig:
Patienten mit TIA oder minor stroke habe auch in den kommenden Jahren ein erhöhtes Risiko für Durchblutungsstörungen des Gehirns!
Die sogenannte kumulative 5- und 10-Jahres-Inzidenz – also die errechnete Häufigkeit von neuen Schlaganfällen – betrug nach fünf Jahren 12,5 % und nach 10 Jahren 19,8 %.
Das bedeutet, dass jeder Fünfte innerhalb von 10 Jahren eine erneute Durchblutungsstörung des Gehirns (= Schlaganfall) hat.
Was ist wichtig nach einer TIA / minor stroke?
Es muss eine gute und passende Risikoreduktion stattfinden, die z.B. die Behandlung eines erhöhten Blutdrucks und erhöhter Blutfettwerte, die Reduktion oder besser Beendigung von Rauchen und auch Ausbau körperlicher Aktivitäten beinhaltet.
Achtung: wiederholte Durchblutungsstörungen des Gehirns gehen auch mit einem erhöhten Risiko einer Demenz einher!
Eine Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2016 hat eine um 29 bis 68 Prozent höhere Rate einer milden kognitiven Einschränkung und eine 8 bis 22 Prozent höhere Demenzrate nach TIA herausgefunden.